Sichtbare Spangen und Klammern
Mit der festen Zahnspange wird die Position bleibender, permanenter Zähne schonend korrigiert und eingestellt. Handelt es sich um einen sehr jungen und noch wachsenden Patienten, darf der richtige Zeitpunkt nicht zu früh gewählt werden.
Häufig beginnen wir frühestens mit der festen Zahnspange, wenn sich die bleibenden Eckzähne bemerkbar machen. Diese zeigen sich im Durchschnitt ab dem 11. bis 13. Lebensjahr. Handelt es sich um einen Patienten mit abgeschlossenem Wachstum, ist die Behandlung bis ins hohe Alter zu fast jedem Zeitpunkt möglich.
Die feste Zahnspange ist eine ausgesprochen raffinierte Behandlungsapparatur. Mit ihr können wir Zähne körperlich bewegen, präzise und harmonisch positionieren. Allerding bringt sie für den Alltag oft zusätzliche Umstände mit. Deswegen wird die Tragezeit so gering wie nötig gehalten.
Die tägliche Mundhygiene, die Nahrungsaufnahme, oder selbst das Sprechen bleiben für unsere Patienten eine zusätzliche Herausforderung im Alltag. Von besonderer Wichtigkeit steht für uns die Gesundheit von Zahnhartsubstanz, Zahnfleisch und Kieferknochen. So steht die Zusammenarbeit mit dem Patienten an erster Stelle, damit die Behandlungszeit der festen Klammer so gering wie medizinisch nötig gehalten werden kann.
Im Rahmen einer festsitzenden kieferorthopädischen Behandlung, der sogenannten Multibandtherapie, verwenden wir weniger auffällige und komfortable Low-Profile Brackets.
Die Grundbausteine einer festsitzenden Apparatur sind Brackets (kleine Metallknöpfchen, welche zeitweise auf die Zähne geklebt werden) für jeden Zahn, sowie Metallbögen – jeweils einen für den Ober- und Unterkiefer.
Der Ober- und Unterkieferbogen wird jeweils mit Hilfe kleiner farbneutraler oder farbenfroher Gummiringe, den Alastics, am Bracket verbunden. Die Bögen übertragen die geplante Bewegungsrichtung auf die Metallbrackets und die Zähne können somit optimal einstellt und harmonisiert werden. Low-Profile Metallbrackets sind besonders flach und grazil gestaltet. Dies sorgt für ein deutlich angenehmeres Tragegefühl und verbessert den ästhetischen Eindruck der Spange.
Die Verbindung zwischen dem Metallbogen und den einzelnen Metallbrackets durch grazile Haltefedern und winzige Kläppchen innerhalb des Brackets ermöglicht eine gründlichere Reinigung und ist somit hygienischer.
Bei den herkömmlichen Brackets wird normalerweise die Übertragung der Information von den Metallbögen auf die Brackets und damit auf die Zähne mit Hilfe von winzigen Gummiringen, den Alastics, gegeben.
Bei den selbstligierenden Brackets funktioniert die Übertragung der Bewegung mit Hilfe der Kläppchen im Bracket reibungsloser und damit gleichmäßiger. Im Zuge dessen ist weniger Kraft erforderlich, um das Ziel zu erreichen. Aufgrund ihrer deutlich geringeren Größe sind sie hygienischer, einfacher mit der Zahnbürste zu reinigen und können Lippen- und Wangenirritationen vorbeugen.
Neben einer regelmäßigen Mundhygiene empfehlen wir zusätzlich – unmittelbar vor dem Kleben einer festsitzenden Behandlung – die Zähne mit einem Schutzlack, der sogenannten „Glattflächenversiegelung“ zu behandeln. So können spätere Zahnschäden vermieden werden.
Festsitzende Behandlungssysteme wie Brackets, Aligner oder Retainer, sind für die Mundhygiene eine zusätzliche Aufgabe und für manche Patienten eine echte Herausforderung. Eine optimale Mundhygiene fördert gesundes Zahnfleisch, darauf basierend kann ein gesunder Kieferknochen alle notwendigen Umbauprozesse für die Zahnbewegung sicher, schnell und stabil bewältigen.
Lässt die Mundhygiene aufgrund der deutlich erschwerten Bedingungen und nachlassenden Motivation nach, entstehen zunächst Entzündungen im Zahnfleisch und anschließend irreversible Veränderungen am Kieferknochen. Auch bleibende und sichtbare Schäden auf den Zähnen können entstehen. Diese äußern sich in Form von Entkalkungen, führen zu Verfärbungen (sog. „White-Spots“) und stellen eine Vorstufe der bekannten Karies dar. Eine Entkalkung kann nur im Anfangsstadium non-invasiv (ohne bohren) behandelt werden. Weitere Stadien sind zumeist irreversibel und können ästhetisch ein Dorn im Auge werden. Daher empfehlen wir vor einer kieferorthopädischen Behandlung mit festsitzender Apparatur, neben einer sehr guten Mundhygiene, zum zusätzlichen Schutz der Zähne vor Karies eine Glattflächenversiegelung.
Der tragende Grundbaustein einer festsitzenden Zahnspange besteht aus Brackets (filigrane Metallknöpfchen für jeden einzelnen Zahn) und Metallbögen (jeweils einen für den Ober- und Unterkiefer).
Sobald Metallbögen im Ober- und Unterkiefer in die Metallbrackets eingesetzt werden, aktivieren sich die zuständigen Knochenumbauzellen und die Zähne lassen sich kontrolliert bewegen. Bei unserem Behandlungskonzept arbeiten wir sorgfältig mit schonenden und dosierten Kräften. So wird jede Behandlung mit dem dünnsten möglichen Metalldraht begonnen. Kontinuierlich im eigenen individuellen Patiententempo werden bei den Kontrollterminen nach und nach die Bögen in aufsteigender Stärke und Durchmesser ausgetauscht.
Superelastische Metallbögen
Bei den herkömmlichen Standardbögen handelt es sich um Stahlbögen. Die Kraftübertragung auf die Zähne ist zu Beginn am stärksten und nimmt mit der Zeit zügig ab. Mit der Weiterentwicklung der Materialherstellung wurden in den vergangenen Jahrzehnten spezielle superelastische Nickel-Titan-Metalllegierungen entwickelt, die ihre Kraftweiterleitung auf die Zähne reduziert und über den gesamten Zeitraum gleichmäßig und kontinuierlich weiterleiten können. Die Behandlung verläuft gewebeschonend, schmerzarm und trotz allem sehr effektiv.
Die kleinen Gummiringe (Alastics) können in verschiedenen bunten Farben gewählt werden.
Die Übertragung der Information von den Metallbögen auf die Brackets – und damit auf die Zähne – wird mit Hilfe von winzigen Gummiringen, den Alastics, gewährleistet. Diese gibt es verschiedenen bunten oder knalligen Farben und werden bei jedem neuen Behandlungstermin ausgewechselt. Auch schlichte metallfarbige Alastics können vom Patienten ausgewählt werden.
Gummizüge zwischen Unter- und Oberkiefer dienen zur Korrektur der Verzahnung und können vom Patienten selbst eingehängt werden.
Sogenannte Elastics sind Gummizüge, welche unterstützend eingesetzt werden, um eine physiologische Kompatibilität zwischen Unterkiefer und Oberkieferzahnbogen einzustellen. Dabei werden die Elastics an den Brackets vom Patienten zwischen dem Ober- und Unterkiefer eingehängt.
Oft können endgültige Ziele und Feineinstellungen bei der kieferorthopädischen Behandlung mit Hilfe der einfachen Elastics erreicht werden. Die Elastics sind farblos und je nach Behandlungsfunktion unterschiedlich groß und stark. Die Tragezeit ist individuell unterschiedlich und richtet sich nach den Behandlungszielen. Sie werden zumindest nach dem Essen und nach dem Zähneputzen neu eingesetzt und können bei fortschreitender Kraftminderung ausgewechselt werden. Eine gute Mitarbeit des Patienten spielt bei dieser Behandlungsform eine entscheidende Rolle.
Nachdem die Zahnfehlstellung mit einem festsitzenden Behandlungssystem (Brackets oder Aligner) korrigiert worden ist, schließt sich noch im Rahmen einer Gesamtbehandlung eine etwa 12-monatige Retentionsphase an. Auf diese Weise kann ein erfolgreicher Abschluss der Behandlung sichergestellt und stabilisiert werden.
In dieser Phase besteht die Gefahr, dass Lücken aufgehen, oder sogar die Zähne wieder in ihre ursprüngliche Fehlstellung zurückfinden. Auch um dem Knochen Zeit zu geben, sich zu festigen und Rezidiven vorzubeugen, trägt der Patient eine sogenannte Retentionsplatte im Ober- und Unterkiefer.
Da diese Platten am Tag und in der Nacht durchgehend getragen werden müssen, gibt es die Möglichkeit mit einem sogenannten Retainer die erforderliche Tragezeit von täglich 24 Stunden auf 16 Stunden zu verkürzen. Die seitlichen Zähne Prämolaren und Molaren sitzen aufgrund der Höckerverzahnung und der größeren Wurzeloberfläche stabiler im Kieferknochen als die Frontzähne. Mit einem dünnen Draht werden daher nur die oberen und unteren Frontzähne nicht-sichtbar von innen (dem Gaumen/der Zunge zugewandt) miteinander verbunden, denn diese benötigen vor allem im ersten Jahr nach Abschluss der Behandlung einen 24-Stunden Halt. Die zusätzliche Stabilisierung der Eck- und Backenzähne erfolgt dann nachmittags, abends und nachts mit einer herkömmlichen Retentionsplatte im Ober- und Unterkiefer. Daher empfehlen wir unseren Patienten zur Stabilisierung des Behandlungserfolges nach der aktiven Behandlung, zusätzlich zu den Retentionsplatten, den sogenannten Retainer.
Unsichtbare Spangen / Brackets und Schienen
Metallfreie Brackets aus Keramik als eine elegante und unsichtbare Alternative zu Metallbrackets: Sie dienen zur Verbesserung des Tragekomforts und der Ästhetik.
Im Rahmen einer festsitzenden kieferorthopädischen Behandlung, der sogenannten Multibandtherapie, können die bekannten Metallbrackets durch Keramikbrackets ersetzt werden. Diese vollständig metallfreien Brackets werden aus Keramik hergestellt, die auf den Zähnen kaum sichtbar sind und somit eine ästhetischere Behandlung ermöglichen. Ein hoher Tragekomfort wird durch die glatte Oberfläche und abgerundete Kanten unterstützt. Aufgrund der hohen Bioverträglichkeit können diese auch gut bei Allergikern eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Brackets aus Kunststoff, können Keramikbrackets sich im Laufe der Behandlung durch Essenseinlagerungen nicht verfärben.
Das durchsichtige Schienensystem, die sogenannte Therapie mit Alignern, stellt eine klare und zunehmend beliebte Alternative zu einer festsitzenden Behandlung mit herkömmlichen festen Spangen (Multiband-Brackets) dar. Schonend werden Zähne fast unsichtbar bewegt.
Nach einer 3D-Abformung des Ober- und Unterkiefers mit unserem 3D-Scanner wird anschließend von uns eine digitale Therapieplanung entwickelt. Die danach erstellten Schienen sind transparent und werden vom Patienten durchgängig getragen. Nur zum Essen und der täglichen Mundhygiene können diese problemlos und komfortabel herausgenommen werden. Somit steht dem Schutz der Zahnsubstanz aufgrund einer barrierefreien Mundhygiene nichts mehr im Wege.
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